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Feuermale (Naevus flammeus)

  1. Feuermale sind eine angeborene Fehlbildung der Blutgefäße in den obersten Hauschichten. Nach heutiger Ansicht sind in diesen Bereichen Anlage bedingt die Gefäße weit gestellt, weil die Vasomotorik, d. h. die Muskelbetätigung dieser Gefäße nicht angelegt ist. Dadurch erscheinen diese Hautareale als rote Flecken. Etwa 80 % der Feuermale sind im Gesicht lokalisiert. Feuermale in sich sind nicht gefährlich oder bösartig, sie können aber in Zusammenhang mit Fehlbildungen an tieferen Gefäßen angelegt sein. Daher ist bei Feuermalen im Augenbereich unbedingt eine augenärztliche Kontrolle zur Überprüfung des Augeninnendrucks notwendig. Weiterhin können Feuermale im Gesichts- oder Stirnbereich mit anderen Fehlbildungen kombiniert sein, die u. U. Krampfanfälle etc. auslösen können (Sturge-Weber-Syndrom). Dies alles muss kinderärztlich oder neurologisch in bestimmten Fällen ausgeschlossen werden.
    Feuermale bilden sich im Laufe des Lebens nicht zurück, sondern werden mit der Zeit im höheren Lebensalter eher dunkler und teilweise auch knotig. Hierbei handelt es sich um gutartige Aussackungen der Gefäße.
    Eine Sonderform stellen die Feuermale im Mittelgesicht dar, der sogenannte Storchenbiss. Diese Hautrötungen liegen im mittleren Teil des Gesichtes im Bereich der Stirn, Nase oder Oberlippe. Diese „Storchenbisse“ bilden sich in der Regel innerhalb der ersten Lebensjahre zurück, so dass eine Behandlung nicht notwendig ist.
  2. Abgrenzen muss man die Feuermale von den sogenannten Hämangiomen oder Blutschwämmen. Hämangiome sind Gefäßgeschwülste, die kurz nach der Geburt auftreten und dann innerhalb von kurzer Zeit, d. h. in Tagen oder wenigen Wochen ein starkes Dickenwachstum und Größenwachstum durchlaufen können. In der absoluten Anfangsphase, d. h. wenn ein roter Fleck auftaucht, können Hämangiome ähnlich wie Feuermale aussehen. Sobald allerdings ein Dickenwachstum fest zu stellen ist, sollte eine möglichst zügige Behandlung bei der Diagnose Hämangiom erfolgen, um ein weiteres Wachstum zu verhindern.
  3. Der Goldstandard zu Behandlung von Feuermalen ist heutzutage der gepulste Farbstofflaser. Diese Behandlung wird in Deutschland seit 1982 bzw. flächendeckend seit 1994 angeboten. Hierbei wird mit Laserlicht gelber Wellenlänge das gesamte Areal des Feuermals flächig behandelt. Durch die Einwirkung des hoch energetischen Lichtes werden die roten Blutkörperchen in der Haut aufgeheizt und geben diese Hitze an die Gefäßwände weiter, die dadurch platzen. Daher kommt es direkt nach Einsatz des Farbstofflasers zu einer Blauverfärbung der Haut, die sich dann wieder zurück bildet. Die Behandlung mit dem gepulsten Farbstofflaser ist extrem sicher und nebenwirkungsfrei. In der Regel werden mindestens 8 – 10 Behandlungen im Abstand von mindestens 2 Monaten benötigt, um eine zufriedenstellende Aufhellung eines Feuermals zu erreichen. Dabei sprechen erfahrungsgemäß die Feuermale im Gesicht besser, die an den Körperextremitäten (Arme oder Beine) schlechter auf die Behandlung an.
  4. Praktisches Vorgehen: Wenn ein Feuermal bei Geburt eines Kindes festgestellt wird, so sollte zunächst abgewartet werden, ob es sich tatsächlich um ein Feuermal oder ein beginnendes Hämangiom handelt. Falls es sich wie oben dargestellt um ein Feuermal handelt, dann sollten in bestimmten Fällen (s.o.) kinderärztlich andere begleitende Erkrankungen ausgeschlossen werden. Ansonsten beginnt die Behandlung bei uns üblicherweise im Alter von einem Jahr mit der ersten Therapie in Vollnarkose bei Tagesklinischer Aufnahme. Eine Vollnarkose wird deshalb gewählt, weil die Behandlung für Kleinkinder zu schmerzhaft ist. Wir fangen in der Regel erst nach einem Jahr mit der Therapie an, weil manche Feuermale sich im ersten Lebensjahr noch leicht aufhellen können. Später wird die Behandlung dann in Abständen von 2 – 3 Monaten oder auch längeren Abständen fort gesetzt, bis man eine zufriedenstellende Aufhellung des Feuermals erreicht hat. Bis zum 3. Lebensjahr (Eintritt in den Kindergarten) sollte man das Feuermal weitgehend aufgehellt haben, um eine psychosoziale Stigmatisierung der Kinder zu verhindern. Leider gelingt dies nicht in allen Fällen, man geht heute von einer Erfolgswahrscheinlichkeit von ca. 70 % aus.