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Operative Behandlung der Stammveneninsuffizienz - Crossektomie und Stripping

Der Eingriff wird in örtlicher Betäubung, in der sog. Tumeszenzlokalanästhesie, durchgeführt. Vorteilhaft dabei ist, dass Sie sogar während des Eingriffs auf dem Op-Tisch beweglich bleiben, eine leichtere Lagerung auf dem Op-Tisch erfolgen kann und dadurch das Thrombose-Risiko im Vergleich zur Vollnarkose geringer ist. Außerdem eignet sich diese Methode besonders für Patienten, bei denen wegen gleichzeitig bestehender Herz-Kreislauf- oder Asthma- Erkrankung eine Vollnarkose mit besonderen Risiken verbunden ist. Prinzipiell kann aber bei uns jede Venenoperation auch in Vollnarkose durchgeführt werden.

Je nachdem, ob die große (V. saphena magna) oder die kleine (V. saphena parva) Stammvene oder beide defekt sind wird nach der Betäubung entweder in der Leiste oder in der Kniekehle ein wenige Zentimeter großer Schnitt gemacht und die defekte Stammvene freigelegt. Anschließend werden alle dort in die Vene einmündenden kleinen Seitenäste (sog. Venenstern) sorgfältig mittels Unterbindungen abgetrennt. Abschließend wird die Stammvene an der Einmündung zur tiefen Beinvene ebenfalls unterbunden und durchtrennt. Dieser Vorgang heißt Crossektomie. Im Anschluss daran wird eine flexible Sonde in die abgetrennte Stammvene eingeführt und bis zu der Stelle nach unten vorgeschoben, wo die Vene gerade noch defekt ist, damit keine gesunden Anteile der Vene entfernt werden. Mit Hilfe der Sonde wird die Vene gezogen (Stripping). Im Folgenden werden weitere defekte Seitenäste der Stammvene am Bein mit mehreren kleinen ca. 0,5 cm großen Schnitten aufgesucht und entweder kurzstreckig gezogen, oder die Kontinuität der Vene unterbrochen. Bei sehr keinen Venen können die Schnitte auch nur wenige Millimeter groß sein. Dadurch wird ein möglichst gutes kosmetisches Resultat erzielt. Die Schnitte in der Leiste oder Kniekehle werden genäht, die anderen kleinen Schnitte mit Wundklebepflastern verschlossen. Die Faden- bzw. Wundklebepflasterentfernung sollte erst nach ca. 10-14 Tagen erfolgen, in der Zwischenzeit darf kein Wasser an die Wunden gelangen. Es folgt ein Wund- und Kompressionsverband, der einen Tag belassen wird. Nach dem ersten Verbandswechsel am darauffolgenden Tag müssen für 4-6 Wochen tagsüber Kompressionsstrümpfe getragen werden.

Unerwünschte Nebenwirkungen und Komplikationen

Wie bei jedem operativen Eingriff bestehen auch bei dieser Operation Risiken, die auch bei größter Sorgfalt des Operationsteams nicht ausgeschlossen werden können. Diese Risiken treten statistisch gesehen selten auf. Zu den Nebenwirkungen gehören:

- Nachblutungen und Blutergüsse

- Betäubungsmittelunverträglichkeit

- Gefäßverletzungen tiefer Venen und Arterien

- Nervenverletzungen

- Traumatisierung der Lymphwege

- Wundheilungsstörungen

- Wundinfektionen

- Tiefe Beinvenethrombose mit der Gefahr einer nachfolgenden Lungenembolie

- Thrombophlebitis (Venenentzündung)

- Störungen der Narbenbildung mit Ausbildung wulstiger Narben

- Pigmentstörungen (dunklere oder hellere Flecken)

- Bildung von Besenreisern

Die Vorteile der Operation sind im folgenden dargestellt:

- die Krampfader ist sicher entfernt

- Die kleinen Seitenäste im Einmündungsbereich der Krampfader in die tiefe Beinvene (sog. Venenstern) werden unter Sicht unterbunden

- die Operation (Crossektomie und Stripping) wird als Kassenleistung von den gesetzlichen und privaten Krankenkassen übernommen