Anwendung und Prinzip:
Dieses Verfahren bezeichnet die umschriebene Absaugung von Fettansammlungen in der Subcutis. Eingesetzt werden kann dieses Verfahren bei pathologischer Fehlverteilung von Fettdepots bzw. Neuentstehung von Fettpolstern (Lipomastosen, Lipomastie, flächige Lipome). Viel häufiger wird es jedoch aus kosmetischen Gründen eingesetzt, z.B. zur Entfernung von Fettpolstern im Oberschenkel- und Hüftbereich. Ebenso kann dieses Verfahren zur Gewinnung von Fettgewebe mit anschließender Reimplantation an anderer Stelle zur Auffüllung von Substanzdefekten bzw. Augmentation von bestimmten Körperstrukturen (Lippen, Brust etc.) eingesetzt werden. Die Liposuktion wird typischerweise in Tumeszenzanalgesie (Siehe oben) durchgeführt. Durch die große Menge der Tumeszenzflüssigkeit können die Fettzellen leichter abgelöst werden, zudem stehen bei den neueren Verfahren zur Lösung des Fettgewebes sowohl Ultraschall als auch Vibrationsgeräte zur Verfügung, die zusätzlich zur Mobilisierung des Fettgewebes beitragen. Nach der Absaugung kann das Fett gesammelt und für entsprechende Augmentationsverfahren benutzt werden.
Gefahren und Nebenwirkungen sind Nervenverletzungen mit persistierenden Dysästhesien, großflächigen Einblutungen in die Haut, Entstehung von Furchen bzw. Asymmetrien im behandelten Bereich, verstärkte Hautfaltenbildung (aufgrund fehlender Rückstellkräfte der Haut, insbesondere bei älteren Patienten), im Extremfall Gefahr von Nekrosenbildung, Perforation von Körperhöhlen sowie Thrombosen.