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Mit Licht und Laser gegen Akne

Laser und Phototherapie bieten sich als neue Komponenten bzw. komplementäre Ansätze in der modernen Aknetherapie an – nicht nur zur physikalischen Vorbehandlung multipler dicht gepackter geschlossener Komedonen, Makrokomedonen oder Mikrozysten.
Ein Ziel der Phototherapie ist die Bekämpfung von Propionibacterium acnes. Die entzündliche Komponente der Akne wird nicht zuletzt auf Hyperkolonisierung der verstopften Follikel durch diesen Kommensalen zurückgeführt: die Bakterien spalten Triglyzeride in freie Fettsäuren auf, die wiederum am Follikelepithel eine Entzündung in Gang setzen. Ausgehend von der Erkenntnis, dass P. acnes Porphyrine produziert, fand man in Licht und Laser „ein attraktives neues Wirkprinzip für die Aknebehandlung“, freut sich Antony C. Chu, London.
Zwar konnte ultraviolette Bestrahlung die in sie gesetzten Erwartungen nicht erfüllen: abgesehen vom karzinogenen Risiko sind die zu erzielenden Erfolge transient; zudem werden unter UV-Exposition Veränderungen im Lipidmuster induziert und damit der Komedogenese Vorschub geleistet. Dafür rücken andere Formen der Lichttherapie ins Zentrum des Interesses.
Zielstruktur: bakterielle Porphyrine
Wenn Porphyrine Licht bestimmter Wellenlänge absorbieren, wird eine photochemische Reaktion initiiert, in deren Verlauf das freie Radikal Singulett-Sauerstoff gebildet wird, ein hoch reaktives, toxisches Molekül, das membranschädigend ist und so Zellen und Gewebe zerstört. Im Fall der natürlichen Metaboliten von P. acnes kann man, so die Theorie, zu einem gewissen Grad den Keim selektiv angreifen sowie Größe und Produktionsmenge der Talgdrüsen reduzieren.

Die Kraft des Lichtes
Sowohl mit hoch intensivem blauem Licht (405–420 nm) als auch sichtbarem Licht oder einem Spektrum zwischen 430 und 1000 nm ließen sich nach mehreren Anwendungen Verbesserungen des Hautbilds erzielen, erklärte A. Troilius, Malmö.

Bessere Resultate bringt eine Bestrahlung mit blauem und rotem (660 nm) Licht; man vermutet, dass sich dabei antibakterielle und antientzündliche Wirkungen ergänzen. Bei gering- bis mittelgradiger Akne erwies sich dieser physikalische Ansatz der Behandlung mit 5%-igem Benzoylperoxid überlegen.

Mit dem Laser auf Erfolgskurs
Als besonders attraktive Option wird von den Spezialisten der gepulste Farbstofflaser eingeschätzt: die Behandlung des gesamten Gesichts dauert etwa 15 Minuten und liefert einen Effekt, der bis zu zwölf Wochen anhält. Dabei kann in einer einzigen Sitzung die Gesamtzahl der Läsionen halbiert werden. Man weiß, dass Farbstofflaser niedriger Intensität die Kollagenproduktion ankurbelt, daher sei zu erwarten, so Chu, dass die Behandlung gleichzeitig einen günstigen Effekt auf vorhandene atrophe Narben hat.

Zum therapeutischen Nutzen photodynamischer Therapie gibt es noch keine kontrollierten Studien; aber erste amerikanische Untersuchungen haben ermutigende Resultate mit Aminolävulinsäure und einer Bestrahlung mit Licht der Wellenlänge 417 nm ergeben.


(wpa)
Der Deutsche Dermatologe 12·2003, S. 932, Vorträge auf dem EADV-Kongress, 16.–19. Oktober 2003, Barcelona.